Das solltest du in 2025 unbedingt können, um als Data Analyst Erfolg zu haben

Steffen Weiler – 11.09.2025

Der Data Analytics-Bereich verändert sich rasend schnell. Die Anforderungen an Data Analysten werden 2025 deutlich komplexer. Was vor zwei Jahren noch ausreichte, reicht heute nicht mehr. Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem Personalberater, der sich auf BI- und Analytics-Rollen spezialisiert hat. 
 
Er sagte mir: „Die Stellenausschreibungen werden immer spezifischer. Früher stand da ‚Power BI-Kenntnisse erwünscht‘. Heute steht da ‚Advanced DAX‘, ‚API-Integration‘ und ‚Requirements Engineering‘. Die Unternehmen wissen genau, was sie brauchen.
 
Das sehe ich auch in meinen eigenen Projekten. Kunden fragen nicht mehr nach „einem BI-Dashboard“, sondern nach „automatisierten Reporting-Pipelines mit Echtzeitdaten aus verschiedenen Systemen“. Das ist ein ganz anderes Level.
 
Was brauchst du also wirklich? Hier sind die fünf absolut kritischen Fähigkeiten, die jeder Data Analyst 2025 draufhaben muss.

Skill #1: SQL Mastery – Das unverzichtbare Fundament

SQL ist und bleibt die Grundlage für alles. Aber ich meine nicht „ein bisschen SELECT-Statements“. Ich meine richtig sauberes, performantes SQL.
SQL ist die Muttersprache aller Data Analysten

Warum ist das 2025 so entscheidend?

Die Datenmengen explodieren. Unternehmen haben heute Millionen von Zeilen, komplexe Datenstrukturen und Echtzeitanforderungen. Wenn du nicht weißt, wie du effizient an die Daten rankommst, bist du raus.
Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Ein Junior Data Analyst sollte eine einfache Umsatzanalyse machen. Sein SQL-Query brauchte über 20 Minuten. Warum? Weil er keine JOINs richtig verstanden hat und stattdessen Subqueries über Subqueries gebaut hat.
 

Was du 2025 in SQL können musst:

  1. Komplexe JOINs und Window Functions sind nicht optional, sondern Pflicht. Du musst verstehen, wie PARTITION BY funktioniert, was ROW_NUMBER macht und wann du LAG oder LEAD einsetzt.
  2. Performance-Optimierung bedeutet zu wissen, was Indizes sind, wie Execution Plans funktionieren und warum manche Queries schnell sind und andere langsam.
  3. Datenqualität in SQL prüfen heißt NULL-Handling, Duplikate erkennen und Datentypen validieren – alles direkt in SQL, bevor es überhaupt in Power BI kommt.

Quick Win: Nimm dir diese Woche zwei Stunden und arbeite dich durch SQL-Window-Functions. Fang mit ROW_NUMBER an, dann RANK, dann LEAD und LAG. Das alleine macht dich schon zu einem besseren Data Analyst als 70 Prozent deiner Konkurrenz.

Ein wichtiger Punkt: Lerne SQL nicht nur für eine Datenbank. Microsoft SQL Server, PostgreSQL, MySQL – die Grundlagen sind überall gleich, aber die Details unterscheiden sich. Ein guter Data Analyst kann in jeder Umgebung arbeiten.
 
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Skill #2: Power BI Mastery – Über die Basics hinaus

Power BI kennst du schon?

Aber beherrschst du es wirklich?
Ich sehe täglich Power BI-Reports, die funktionieren, aber nicht professionell sind.
Langsame Dashboards, schlechte Datenmodelle, DAX-Formeln, die keiner versteht.
Das reicht 2025 nicht mehr.
 Power BI beherrschen bedeutet 2025 mehr als nur Drag & Drop

 Was du wirklich beherrschen musst:

  1. DAX auf fortgeschrittenem Level bedeutet nicht nur SUM und AVERAGE. Ich rede von Time Intelligence, komplexen Berechnungskontexten, Variablen in DAX. Du musst verstehen, was Filter Context und Row Context bedeuten und wie du sie manipulierst.
  2. M-Language für Power Query wird unumgänglich. Die grafische Oberfläche ist schön, aber sie hat Grenzen. Wenn du komplexe Datenbereinigungen machen musst, mehrere APIs anzapfen willst oder dynamische Transformationen brauchst, kommst du um M-Language nicht rum.
  3. Datenmodellierung auf Enterprise-Level geht weit über Star-Schema hinaus. Du musst Role-Playing Dimensions verstehen, viele-zu-viele-Beziehungen richtig implementieren und Aggregationstabellen designen können.
  4. Performance-Optimierung ist kritisch, denn 2025 haben Unternehmen keine Geduld mehr für langsame Reports. Du musst wissen, wie du DirectQuery optimierst, wann du Composite Models einsetzt und wie du mit DAX Studio Performance analysierst.

Quick Win: Google nach Filter und Row Context in Power BI. Fang an, deine DAX-Formeln zu dokumentieren. Nutze Variablen nicht nur für Performance, sondern für Lesbarkeit. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.

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Skill #3: Requirements Engineering – Der entscheidende Unterschied

Requirements Engineering ist der Skill, der dich wirklich von der Masse abhebt. Klingt trocken? Ist es nicht. Es ist dein Karriere-Booster.
Mit gutem Requirements Engineering sicherst du den langfristigen Erfolg deiner BI Lösung
Mit gutem Requirements Engineering sicherst du den langfristigen Erfolg deiner BI Lösung

Warum ist das so wichtig?

80 Prozent aller BI-Projekte scheitern nicht an der Technik, sondern an unklaren Anforderungen. Der Fachbereich will „bessere Reports“, aber was das konkret bedeutet, weiß keiner.
Ich war vor einem Monat in einem Kick-off-Meeting. Zwei Stunden lang. Am Ende wusste immer noch niemand, welche KPIs eigentlich wichtig sind und wer die Daten nutzen soll. Das Projekt war zum Scheitern verurteilt, bevor auch nur eine Zeile Code geschrieben wurde.
 

Was du 2025 können musst:

  1. Die richtigen Fragen stellen bedeutet nicht „Welche Reports wollt ihr?“, sondern „Welche Entscheidungen wollt ihr mit den Daten treffen?“ Nicht „Welche Daten braucht ihr?“, sondern „Was passiert, wenn diese KPI rot ist?“
  2. User Stories für BI schreiben funktioniert so: „Als Controller möchte ich die Abweichung zwischen Budget und Ist sehen, damit ich rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten kann.“ Das ist konkret und umsetzbar.
  3. Stakeholder Management erfordert, dass du mit dem CFO genauso sprechen kannst wie mit dem Data Engineer. Verschiedene Sprachen für verschiedene Zielgruppen.
  4. Prototyping zeigt schnell und früh, was möglich ist. Mockups, erste Dashboards mit Dummy-Daten. Lass die User anfassen und Feedback geben, bevor du das finale System baust.

Quick Win: Nimm dein nächstes BI-Projekt und fang nicht mit Power BI an. Fang mit einem einseitigen Requirements-Dokument an. Wer sind die Nutzer? Welche Entscheidungen sollen getroffen werden? Welche Daten werden dafür benötigt? Erst dann öffnest du Power BI.

Lerne, „Nein“ zu sagen. Nicht jede Anfrage ist sinnvoll. Ein guter Data Analyst hinterfragt Anforderungen und schlägt bessere Lösungen vor.

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Skill #4: Datenanbindung und API-Integration – Wo die Magie passiert

Hier trennt sich 2025 wirklich die Spreu vom Weizen: Datenanbindung und API-Integration. Ohne automatische Datenintegration bleibt Power BI ein besseres Excel. Du wirst zum manuellen Daten-Jongleur, der ständig CSV-Dateien hin- und herschiebt.
Ohne automatische Datenintegration bleibt Power BI nur ein besseres Excel
Ohne automatische Datenintegration bleibt Power BI nur ein besseres Excel

Die Realität in Unternehmen

Moderne Unternehmen haben CRM-Systeme wie Salesforce, ERP-Systeme wie SAP, Marketing-Tools wie HubSpot, E-Commerce-Plattformen wie Shopify. Jedes System hat andere Daten, verschiedene Formate, unterschiedliche Update-Zyklen. Als Data Analyst musst du diese Welten verbinden.
 

Was du 2025 können musst:

  1. REST-APIs verstehen und nutzen bedeutet HTTP-Requests, JSON-Parsing, Authentication mit API-Keys oder OAuth. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Aber es öffnet dir Zugang zu praktisch allen modernen Datenquellen.
  2. Power BI Dataflows und Pipelines aufbauen geht weit über einmalige Datenimporte hinaus. Du brauchst vollautomatisierte Refresh-Zyklen. Daten kommen automatisch aus verschiedenen Quellen, werden bereinigt, transformiert und landen sauber in deinem Datenmodell.
  3. Cloud-Connectors meistern wie Azure Data Factory, Power Automate, Logic Apps – diese Tools machen aus dir einen Daten-Architekten. Du baust einmal die Pipeline und die Daten fließen automatisch.
  4. Fehlerbehandlung und Monitoring sind essentiell, denn APIs fallen aus, Datenquellen ändern sich, Formate werden angepasst. Du musst robuste Lösungen bauen, die auch dann funktionieren, wenn mal was schiefgeht.

Quick Win: Such dir eine öffentliche API – zum Beispiel die OpenWeatherMap API – und baue damit einen ersten Power BI-Report. Du lernst dabei JSON-Handling, Parameter-Übergabe und automatische Updates. Das Prinzip ist bei allen APIs gleich. Fang klein an. Eine API-Verbindung ist erstmal nur ein HTTP-Request. Das kann jeder lernen. Aber die Fähigkeit, Daten automatisch zu integrieren, macht aus dir einen 10x Data Analyst.

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Skill #5: Business Understanding – Der Unterschied zwischen gut und großartig

Der letzte und vielleicht wichtigste Skill: Business Understanding. Du musst das Geschäft verstehen, nicht nur die Daten.
Kommuniziere mit dem Faachbereich auf Augenhöhe
Kommuniziere mit dem Faachbereich auf Augenhöhe

Warum das so entscheidend ist

Ein Data Analyst, der nur Zahlen aneinanderreiht, ist 2025 ersetzbar – durch AI, durch Tools, durch günstigere Alternativen. Ein Data Analyst, der Geschäftsprobleme löst und strategische Insights liefert, ist unbezahlbar.
 

Was du brauchst:

  1. Branchenwissen bedeutet: Wenn du im Einzelhandel arbeitest, verstehe Seasonality, Inventory Management, Customer Lifetime Value. Wenn du in der Produktion bist, lerne über OEE, Throughput, Supply Chain.
  2. Finanzverständnis ist fundamental. Du musst eine P&L lesen können, verstehen was EBITDA bedeutet und warum Cash Flow wichtiger ist als Gewinn. Sonst redest du an deinen Stakeholdern vorbei.
  3. Storytelling mit Daten macht den Unterschied. Die beste Analyse nutzt nichts, wenn du sie nicht vermitteln kannst. Lerne, aus Zahlen Geschichten zu machen. What, So What, Now What – diese drei Fragen sollten in jeder deiner Präsentationen beantwortet werden.

Quick Win: Nimm deinen letzten Report und schreibe drei Sätze dazu: Was zeigen die Daten? Was bedeutet das für das Business? Was sollten wir jetzt tun? Wenn du das nicht beantworten kannst, ist es kein guter Report.

Deine Roadmap für 2025

Hier sind die fünf kritischen Skills nochmal im Überblick:
 
  1. SQL Mastery – Window Functions, Performance-Optimierung, Datenqualität. Ohne sauberes SQL bist du aufgeschmissen.
  2. Power BI Advanced – DAX auf hohem Level, M-Language, Enterprise-Datenmodellierung und Performance-Optimierung.
  3. Requirements Engineering – Die richtigen Fragen stellen, User Stories schreiben, Stakeholder managen. Das unterscheidet Umsetzer von Beratern.
  4. Datenanbindung und API-Integration – REST-APIs, automatisierte Pipelines, Cloud-Connectors. Ohne Automatisierung bleibst du beim besseren Excel stecken.
  5. Business Understanding – Branchenwissen, Finanzverständnis, Storytelling. Das macht aus einem Data Analyst einen Business Partner.
 
Meine ehrliche Empfehlung: Fang nicht mit allem gleichzeitig an. Nimm dir einen Skill vor, investiere vier Wochen intensiv und dann den nächsten. Du wirst von dir selbst erstaunt sein, wo du in sechs Monaten stehen wirst.
 
Die Anforderungen werden komplexer, aber das sind auch deine Chancen. Während andere noch mit Excel-Listen hantieren, baust du automatisierte Daten-Pipelines und löst echte Business-Probleme. Das macht dich 2025 unverzichtbar.

Dieser Artikel basiert auf über zehn Jahren Erfahrung in Business Intelligence und Data Analytics. Für weitere BI-Insights und praktische Tipps folge mir auf LinkedIn oder höre den Daten zu Taten Podcast auf Spotify.

 

Im Podcast findest du die besten Experten rund um das Thema Power BI und Datenanalysen.

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Folge 11 – Das solltest du in 2025 unbedingt können, um als Data Analyst Erfolg zu haben

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