Warum ein Online Kurs dich nicht zum Power BI Profi macht Steffen Weiler – 21.11.2025 Online-Kurse versprechen schnelle Lernerfolge, Badges...
Steffen Weiler – 21.11.2025
Online-Kurse versprechen schnelle Lernerfolge, Badges und Zertifikate – doch in der Praxis scheitern viele trotz dutzender Kursstunden an ihrem ersten echten Dashboard.
Warum entsteht diese Lücke?
Und was braucht es wirklich, um Power BI professionell zu beherrschen?
Dieser Beitrag beleuchtet die strukturellen Grenzen klassischer Trainingsformate und zeigt, welche Lernansätze Controller und BI-Teams stattdessen verfolgen sollten.
Power BI gehört zweifellos zu den einsteigerfreundlichsten Tools der modernen Unternehmenssteuerung.
Dennoch erleben wir in Projekten immer wieder den gleichen Widerspruch: Fachbereiche investieren Zeit und Budget in Udemy-, LinkedIn-Learning- oder Microsoft-Trainings – und stehen anschließend hilflos vor einem realen Dashboard-Projekt.
Die Ursache ist nicht mangelnder Wille, sondern ein typischer Denkfehler: Technische Funktionskenntnis ist nicht gleich professionelle BI-Kompetenz.
Der entscheidende Unterschied liegt im Realitätsgrad des Lernens – und genau dort vergeht sich das klassische Online-Kursformat.
Online-Kurse operieren mit sorgfältig aufbereiteten Beispieldaten.
Keine doppelten Kundennummern.
Keine falsch formatierten Datumswerte.
Keine Inkonsistenzen in Produktkategorien, Währungen oder Benennungen.
In realen Unternehmen hingegen entstehen Berichte aus Daten, die historisch gewachsen, heterogen und fehlerbehaftet sind.
BI-Entscheidungen müssen dort unter Unsicherheit getroffen werden:
Welche Quelle ist vertrauenswürdig?
Wie viel Transformation ist fachlich vertretbar?
Welche Logik spiegelt die Realität am besten wider?
Diese Entscheidungen lassen sich didaktisch nicht simulieren – sie entstehen ausschließlich im Projekt.
Online-Trainings erklären, wie man Measures schreibt oder einen Star-Schema-Modus modelliert – aber nicht, wann welche Methode im Business-Kontext sinnvoll ist.
Online-Trainings erklären, wie man Measures schreibt oder einen Star-Schema-Modus modelliert – aber nicht, wann welche Methode im Business-Kontext sinnvoll ist.
Entscheider wollen nicht wissen, ob ein Year-over-Year-Measure technisch korrekt implementiert wurde. Sie wollen verstehen, ob die Kennzahl die richtige Geschichte erzählt – oder falsche Erwartungen weckt.
Ein technisch perfekt gebautes Dashboard kann strategisch wertlos sein, wenn der benötigte KPI-Bezug fehlt.
Business-Fragen wie diese beantwortet kein Kurs:
Power BI wird erst dann wirksam, wenn Reporting, Fachlichkeit und Steuerungslogik zusammenfinden.
Zertifikate, Multiple-Choice-Tests und theoretische Übungen erzeugen Lernerfolg ohne Qualitätskontrolle.
Was fehlt, ist das Korrektiv einer professionellen Zweitmeinung:
Wer ohne Sparring arbeitet, lernt zwar „funktionierende“ Lösungen – aber nicht unbedingt gute Lösungen.
Das Timing des Lernens entscheidet über dessen Wert.
Drei Wochen nach dem Time-Intelligence-Modul im Kurs erwartet niemand, dass man die Formel noch abrufen kann – schon gar nicht, wenn das reale Projekt plötzlich fiscal years ab Juli, Rolling-Logiken und mehrere Datumsquellen kombiniert.
Ohne unmittelbare Anwendung verpufft Wissen – und Lernen beginnt wieder bei null.
In Online-Kursen existieren keine echten Probleme, nur Aufgaben mit vorgesehenen Lösungen.
In der Praxis hingegen entsteht Expertise dort, wo etwas nicht funktioniert:
Wer echte Troubleshooting-Situationen meistert, lernt schneller als in jedem Modul.
Was funktioniert stattdessen? Drei praxisbewährte Lernstrategien:
Power-BI-Wissen entfaltet erst dann Wert, wenn es unmittelbar auf einen realen Use Case angewandt wird.
Nicht „Berichte für die Schublade“ – sondern echte Verantwortung:
Professionelles BI entsteht durch Austausch – nicht durch Alleinarbeit.
Regelmäßige Reviews durch erfahrene Entwickler oder Communities transformieren „kann funktionieren“ zu „ist professionell gebaut“.
Die schnellste Lernkurve im BI-Umfeld entsteht durch Sparring, nicht durch Selbststudium.
Wer nur perfekte Szenarien wiederholt, lernt nichts über Ursachenforschung.
Wer bewusst Fehler provoziert, lernt deutlich schneller:
Problemlösung ist keine Begleiterscheinung – es ist eine Schlüsselkompetenz.
Online-Kurse legen ein wertvolles Fundament.
Doch wer erwartet, nach 40 Stunden Videotraining produktionsreife Dashboards zu bauen, scheitert zwangsläufig.
Power-BI-Expertise entsteht nicht im Sandkasten, sondern im echten Projekt – dort, wo Daten chaotisch sind, Stakeholder Anforderungen ändern und Entscheidungen nicht technisch, sondern fachlich bewertet werden müssen.
Dieser Artikel basiert auf über zehn Jahren Erfahrung in Business Intelligence und Data Analytics. Für weitere BI-Insights und praktische Tipps folge mir auf LinkedIn oder höre den Daten zu Taten Podcast auf Spotify.
Im Podcast findest du die besten Experten rund um das Thema Power BI und Datenanalysen.
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#15 – Warum ein Online Kurs dich nicht zum Power BI Profi macht
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